Neuheiten Kühl- und Trinkwassersysteme

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Aerosole – eine tödliche Gefahr?

Gemäss dem Fachartikel Legionellose der TGA vom 14. Dezember 2021, handelt es sich bei SARS-CoV-2 um ein kugelförmiges Virus, das Anfang 2020 als Auslöser von COVID-19 identifiziert wurde. Die Hauptübertragung erfolgt via Einatmen virushaltiger Tröpfchen und Aerosole, die beim Atmen, Husten, Sprechen und Niessen entstehen. Die Unterscheidung der Partikel erfolgt dabei nach ihrer Grösse und ihren physikalischen Eigenschaften, wobei der Übergang zwischen Tröpfchen und Aerosolen fliessend ist. Während insbesondere grössere Tröpfchen schnell zu Boden sinken, können Aerosole auch über längere Zeit in der Luft schweben und sich in geschlossenen Räumen verteilen. Im Gegensatz zu den Legionellen können sich Coronaviren im Wasser nicht vermehren, eine Übertragung durch virenbelastetes Wasser wurde bislang nicht beobachtet.

Legionellen vermehren sich im Wasser - Coronaviren nicht

Legionellen hingegen sind stäbchenförmige Wasser- und Bodenbakterien. Sie sind wesentlich grösser und können sich bei günstigen Bedingungen in technischen Systemen stark vermehren. Die Infektion erfolgt nicht beim Trinken oder Waschen, sondern über das Einatmen legionellenhaltiger Aerosole, wie sie hauptsächlich in offenen Rückkühlwerken, Verdunstungskühlanlagen oder beim Duschen mit legionellenhaltigem Wasser entstehen. Hauptquelle von Aerosolen in Duschen ist allerdings nicht der Brausekopf selbst, die entstehenden Duschtropfen sind viel zu gross und kaum lungengängig. Vielmehr entstehen die gefährlichen, feinen Aerosole durch einen Zirkulationsprozess. Die Duschtropfen prallen auf den Körper und die Wände und sinken recht schnell zu Boden. Bei jedem Aufprall bilden sich feinere Tröpfchen, die mit dem Dunst wieder aufsteigen und sich so längere Zeit in der Luft halten können.

Zwei Erkrankungen, ein Risikoprofil

Für beide Erkrankungen gilt ein höheres Risiko für ältere Personen, Männer sowie Menschen mit vorgeschädigter Lunge (und damit auch Raucher), Übergewicht oder geschwächtem Immunsystem. Da die Fallzahlen von COVID jene der Legionellose deutlich übersteigen, bleibt abzuwarten, ob und wie durch Vorerkrankungen an COVID die Fallzahlen der Legionärskrankheit ansteigen werden. Bei der Auswertung keinesfalls unbeachtet bleiben sollte allerdings der Umstand, dass über längere Zeiten die Nutzungsfrequenz vielerorts stark reduziert wurde, was sich wiederum selbst negativ auf die Legionellen-Belastung in den Hausinstallationen der betroffenen Gebäude auswirkt. Ein Alarmzeichen dafür könnte der Anstieg der vom Robert Koch-Institut erfassten Fallzahlen in Deutschland mit Ferienbeginn sein. Somit gibt es zwei gute Gründe, die einen Anstieg von Legionellenfällen erwarten lassen. Dem proaktiv entgegenzuwirken, verlangt viel Engagement und Fingerspitzengefühl der für den sicheren Betrieb der Hausinstallation verantwortlichen Personen.